Lohnzettel besser verstehen - Welche Abzüge habe ich in der Schweiz?

Wer in die Schweiz zieht, will in der Regel einen Nettovergleich zum eigenen Land um zu verstehen, ob man besser oder schlechter Gehaltsmäßig dasteht. Für diesen Vergleich habe ich die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

# 1 - Bruttogehalt & Abzüge

Als Angestellte erhältst du in der Schweiz deinen Bruttolohn plus Zulagen (z.B. Kinderzulagen) minus deiner Abzüge aus diversen Versicherungen direkt überwiesen. 

  • Sozialabzüge: Von deinem Bruttolohn gehen monatlich 5,3% (2021) ab für die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), die Invalidenversicherung (IV) und die Erwerbsersatzordnung (EO). Dein Arbeitgeber zahlt den gleichen Betrag auch nochmal ein. 

  • Arbeitslosenversicherung: Weiterhin werden dir 1.1% für die Arbeitslosenversicherung (ALV) abgezogen. Falls du über 148.000 CHF verdienst sind es nur 0.5%. Auch hier zahlt der Arbeitgeber den gleichen Betrag nochmal ein. 

  • Nichtbetriebsunfallversicherung: Wer mehr wie 8h in der Woche arbeitet, ist über den Arbeitgeber für Nichtbetriebsunfälle versichert. Die Kosten für die Nichtbetriebsunfallversicherung (NBU) sind abhängig von der Versicherung des Arbeitgebers und liegen bei 1-3% des Lohn. Je nach Arbeitgeber zahlt der Arbeitnehmer alles, teilweise oder auch nichts. Die Kosten für die Berufsunfallversicherung (BUV) trägt der Arbeitgeber allein. Die Kosten dürfen nicht vom Lohn des Arbeitnehmers abgezogen werden.

  • Pensionskasse: Ab dem 25. Lebensjahr zahlen Arbeitnehmer in die Pensionskasse (BVG) ein. Der Beitrag hängt nicht nur von der Höhe des Einkommen des Arbeitnehmers ab, sondern auch von dessen Alter. Laut Gesetz zahlt der Arbeitnehmer 50% und der Arbeitgeber 50% in die Pensionskasse ein, allerdings kann der Arbeitgeber auch mehr wie 50% einzahlen, was ein Vorteil wäre. 

# 2 - Steuern

Wenn du neu in die Schweiz zuzieht werden dir direkt auch noch vom Gehalt die Quellensteuer abgezogen und du erhälst dein Nettogehalt.  Die Quellensteuer kannst du provisorisch über Seiten wie Comparis oder auch über die Seite von der ETH vergleichen.
Wenn du mehr wie 120.000 CHF verdienst, oder schon eine Bewilligung C hast oder Schweizer bist, dann musst du eine Einkommenssteuererklärung machen und deine Steuern noch für das Jahr begleichen. Deine ungefähren Steuern kannst du über die Seite von der Eidgenössische Steuerverwaltung oder Comparis berechnen. Für deine Steuererklärung kannst du die Software deines Kantons nutzen um diese auszufüllen und einzureichen.

# 3 - Kosten

Nach den Abzügen und Steuern, gibt es noch all die weiteren Kosten wie Miete, andere Versicherungen, Lebensmittel und vieles mehr, was einkalkuliert werden muss. Diese Kosten variieren stark je nach Kanton und Wohnort (gerade Wohnkosten). 

Laut einer Studie von Credit Suisse (SRF, 2016) liegen die obligatorischen Abgaben ca. bei 27,1 %, weiterhin liegen die Fixkosten bei ca. 16,2 % des Bruttoeinkommens. Nach diesen Ausgaben bleiben also durchschnittlich 43,3 %  des Bruttoeinkommens zur freien Verfügung.  Als Beispiel hier das Budget von Frau Mustermann (Swissinfo.ch) - Für das Beispiel hat swissinfo.ch Zahlen aus der Statistik des Bundesamtes für Statistik zu Haushaltseinkommen und – ausgaben übernommen. Die Beträge wurden zum Zwecke einer besseren Übersicht gerundet.

Zusammenfassung:

Für eine bessere Budgetplanung macht es Sinn zu verstehen, was netto übrig bleibt nach Abzügen, Steuern und weiteren Kosten. Hierzu gibt es einige Tools und Seiten, die einem hier eine bessere Idee geben: Wenn du verschiedene Beispiele sehen willst oder eine ca. Berechnung nutzen willst, kannst du dazu die Seite von Lohncomputer, der Budgetberatung.ch oder der ETH nutzen.

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