Vermögensverwalter: Vergleich für die Schweiz
Es ist wohl kein Geheimnis, dass unser Geld auf dem Sparkonto nicht gut aufgehoben ist. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, unser Ersparnis trotzdem gut anzulegen. Eine dieser Optionen ist die Zusammenarbeit mit einem Vermögensverwalter. Für viele von uns ist der Begriff “Vermögensverwaltung” jedoch direkt sehr gross und auch undurchsichtig. Deswegen schauen wir uns in diesem Artikel an, wie eine Vermögensverwaltung funktioniert, worauf du achten solltest und für wen sie überhaupt infrage kommt?
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Vermögensverwalter?
Wie unterscheidet sich ein Vermögensverwalter von einer Bank?
Wie unterscheidet sich ein Vermögensverwalter von einem Robo Advisor?
Wie unterscheidet sich ein Vermögensverwalter von einem Online Broker?
Die Vermögensverwalter in der Schweiz im Überblick
Ab welchem Vermögen lohnt sich ein Vermögensverwalter? Oder auch: in welcher Situation?
Wo ist der Unterschied zwischen einem Beratungs- und einem Vermögensverwaltermandat?
Was ist ein Vermögensverwalter?
Aus dem Begriff „Vermögensverwalter*in“ lässt sich schnell ableiten, wovon wir sprechen. Ein Vermögensverwalter*in ist eine Person oder ein Unternehmen, die das Vermögen einer Kundschaft verwaltet. Der Vermögensverwalter*in berücksichtigt dabei die Anlagewünsche der jeweiligen Person, kann aber (je nach Mandat) Anlageentscheidungen eigenständig treffen. Eine Vermögensverwaltung geht also über eine Beratung hinaus und übernimmt die Verantwortung für die Anlagen.
Mit dieser grossen Verantwortung gehen einige organisatorische Anforderungen einher. Vermögensverwalter benötigen in der Schweiz eine Bewilligung der FINMA und müssen bestimmte Bedingungen erfüllen, bevor sie in dem Bereich arbeiten können.
Wie unterscheidet sich ein Vermögensverwalter von einer Bank?
Eine Vermögensverwaltung kann im Rahmen des Private Bankings oder durch eine bankenunabhängige Verwaltung stattfinden.
Mit Private Banking ist die Verwaltung deiner Anlagen durch eine Bank gemeint. Diese Dienstleistung wird von Privatbanken sowie Universal- und Retailbanken angeboten. In der Regel ist Private Banking mit sehr hohen Kosten und hohen Mindestinvestsummen verbunden: Oft braucht es eine halbe bis eine Million, damit es sich lohnt.
Bei der Zusammenarbeit direkt mit einer Bank liegt das Geld im Depot der Bank und wird eben von dieser verwaltet und angelegt. Die Bank trifft die Investmententscheidung für dich.
Unabhängige Vermögensverwalter*in gehören hingegen nicht einer Bank an. Selbstverständlich ist ihre Arbeit dennoch mit Banken verbunden, da sie das Anlegergeld ihrer Kunden*innen verwalten. Der grosse Unterschied ist jedoch, dass das Geld zwar bei der Bank liegt, die Investmententscheidungen aber vom Vermögensverwalter getroffen werden.
In beiden Fällen unterschreibst du als Kund*in ein Vermögensverwaltungsmandat, um die Bank oder den Vermögensverwalter Befugnis zu geben, über dein Geld zu entscheiden.
In der Schweiz zählen wir etwa 2’000 unabhängige Vermögensverwalter. Ihre Arbeit muss staatlich zugelassen sein.
Der Vorteil einer unabhängigen Vermögensverwaltung liegt definitiv darin, dass diese keinerlei Konzerninteressen unterliegen. Was heisst das? Sie können Produkte frei wählen, ohne an hauseigene Produkte und Verkaufsquoten gebunden zu sein.
Bei beiden haben Kund*innen normalerweise Zugriff auf sehr diversifizierte bis sehr nischige, spezifische Investmentstrategien. Es kann sein, dass dein Geld in ETFs und Fonds investiert wird, aber auch in Einzelaktien, Private Equity, Obligationen und vieles mehr. Je nach Bank oder Vermögensverwalter variiert das Angebot an Strategien und ist oft auch von der Summe des investierten Vermögens abhängig.
Wie unterscheidet sich ein Vermögensverwalter von einem Robo Advisor?
Wenn du dich mit dem Thema Vermögensverwaltung auseinandersetzt, wirst du sicherlich über den Begriff Robo Advisor stolpern. Robo Advisor sind digitale Vermögensverwalter, die auf Algorithmen basieren. Der grobe Unterschied zu einem unabhängigen Vermögensverwalter ist die mehr oder weniger automatisierte Geldanlage. Oft beziehen sich diese Anlagen auf Exchange Traded Funds (ETF), manchmal auch Einzelaktien oder Private Equity (über einen Fonds).
Eine weitere Differenzierung der Robo Advisor zur klassischen Vermögensverwaltung ist der Betrag der Anlagen. Der Robo Advisor ist auch bei kleinen Anlagen möglich. Wenn du dich also erst einmal an das Thema Vermögensverwaltung herantasten möchtest, dann ist ein Robo Advisor eine gute Option. Welchen Robo Advisor ich für Anfänger*innen in der Schweiz empfehle, liest du hier.
Hier siehst du nochmal alle Vor- und Nachteile im Überblick:
Robo Advisor | Vermögensverwalter | |
---|---|---|
Vorteile |
Kein oder kleines Minimuminvestment Geringere Kosten |
Flexibilität Grosse Produktauswahl Personalisierung und Beratung |
Nachteile |
Keine Beratung Kleinere Produktauswahl Standardisierte Strategien (z.B. global, nachhaltig) |
Höhere Kosten (je nach Vermögen) Teilweise hohes Minimuminvestment |