Lebensversicherung Schweiz (2025): Alles Wissenswerte inkl. die grössten Stolperfallen

Eine Lebensversicherung ist kein einfaches Thema – vor allem in der Schweiz. Ich werde immer wieder gefragt: Brauche ich wirklich eine Lebensversicherung? Und wenn ja, welche passt zu mir, eine reine Risikolebensversicherung oder doch eine gemischte?

In diesem Artikel zeige ich dir, was du über die Lebensversicherung in der Schweiz (2025) wissen musst:

  • Welche Arten es gibt und worin sie sich unterscheiden

  • Wann eine Lebensversicherung wirklich notwendig ist

  • Typische Fehler und Stolperfallen - und wie du sie vermeidest

  • Praktische Tipps, wie du die passende Police findest

So kannst du am Ende selbstbewusst entscheiden, ob und welche Lebensversicherung zu dir passt - ohne unnötige Kosten zu zahlen. Let’s go!

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Was ist eine Lebensversicherung eigentlich?

Im Grund genommen sind Versicherungen immer dafür da, ein Risiko abzusichern. Im Fall der Lebensversicherung geht es um das Risiko von deinem Tod oder deiner Erwerbsunfähigkeit.

Im Falle von deinem Tod hast du selbst also wenig von deiner Versicherung - dafür wird sie an deine Nachkommen ausgeschüttet.  

Im Falle deiner Erwerbsunfähigkeit, also wenn du aufgrund von Krankheit wie Burnout oder Unfall nicht mehr arbeiten kannst (egal ob für immer oder vorübergehend), zahlt dir die Erwerbsunfähigkeitsversicherung einen monatlichen Betrag als Einkommensausgleich aus. Streng genommen ist die Erwerbsunfähigkeitsversicherung keine Lebensversicherung, sie wird aber gerne als Kombination verkauft.

Bei einer Lebensversicherung unterscheiden wir zwischen einer reinen Risikolebensversicherung und der gemischten Lebensversicherung.

Die Risikolebensversicherung ist eine sogenannte Individualversicherung, die bei deinem Todesfall deinen Lieben eine vertraglich festgelegte Summe ausschüttet. 

Dies macht Sinn, wenn du Kinder hast oder eine*n Partner*in, welche*r von deinem Einkommen abhängt (z.B. für das Abzahlen einer Hypothek). 

Achtung: Wenn du in einer Partnerschaft / im Konkubinat lebst, ist eine reine Risikolebensversicherung empfohlen, um sich gegenseitig abzusichern, da ihr vom Staat her weniger Anspruch auf gegenseitige Unterstützung habt im Todesfall (z.B. Auszahlung einer Hinterbliebenenleistung aus der AHV entfällt und teilweise auch in der Pensionskasse und Unfallversicherung).

Die gemischte Lebensversicherung funktioniert ähnlich, inkludiert aber noch eine Sparversicherung, die dir dein angespartes Kapital auszahlt, wenn du das Vertragsende erlebst und die Versicherung im Todesfall somit nicht benötigt hast. Warum ich dieses Modell nicht empfehle, klären wir gleich.

Ob du eine Lebensversicherung brauchst oder nicht, kann dir am Ende nur eine  umfassende Vorsorgeanalyse beantworten. Wann du auf jeden Fall eine brauchst, das erkläre ich dir gleich.

Verschiedene Lebensversicherungen im Überblick

 
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Reine Risikolebensversicherungen

Todesfallversicherung

Diese Versicherung deckt ausschliesslich das Risiko deines Todesfalls ab. Sie ist vor allem dann sinnvoll, wenn Angehörige, Geschäftspartner*innen oder Hypotheken abgesichert werden sollen. Dies ist also nur relevant wenn jemand finanziell abhängig von dir ist, du also Kinder hast, eine Immobilie mit jemanden hälst oder Unternehmer*in bist.

Erwerbsunfähigkeitsversicherung

Diese Versicherung zahlt eine monatliche Rente, wenn du aufgrund von Krankheit oder Unfall dauerhaft oder vorübergehend erwerbsunfähig wirst. Sie macht Sinn wenn die Invalidenleistungen aus der 1. und 2. Säule zu gering ist, um deine Kosten zu decken. Sie ist nicht direkt eine klassische Lebensversicherung, wird aber häufig als Zusatzbaustein zu Lebensversicherungen angeboten.

Gemischte Lebensversicherung

Sparversicherung

Die gemischte Lebensversicherung kombiniert zwei oder mehrere Leistungen:

  • Todesfallversicherung: Auszahlung des Kapitals an deiner Nachkommen, wenn du während der Laufzeit der Versicherung stirbst und/oder

  • Erwerbsunfähigkeitsversicherung: Auszahlung einer jährlichen Rente bei Invalidität plus

  • Sparversicherung (Erlebensversicherung): Auszahlung des angesparten Kapitals bei Erleben des Vertragsendes.

Achtung: Ich halte von gemischten Lebensversicherungen nichts. Versicherungen sind dafür da, ein Risiko abzusichern, nicht um Geld zu sparen oder gar Vermögen aufzubauen. Dafür gibt es die 3a und dein Investment-Portfolio.

Anteilgebundene Lebensversicherung (fondsgebundene Lebensversicherung)

Hier wird der Sparanteil der Prämien in Anlagefonds investiert. Die Auszahlung richtet sich nach dem Marktwert der Fonds.

Grundsätzlich kannst du für alle Kombinationen auch eine Prämienbefreiung einbauen, d.h. die Prämien werden im Fall einer Invalidität weiter bezahlt. Dies macht gerade bei gemischten Lebensversicherungen Sinn, wie auch bei deiner Erwerbsunfähigkeitsrente.

In der folgenden Tabelle haben wir dir die Vor- und Nachteile der verschiedenen Modelle zusammengestellt:

Versicherungsvergleich
Produkt Vorteile Nachteile
Erwerbsunfähigkeits­versicherung
  • Flexibel: Sobald kein Risiko mehr besteht, z. B. du mit deiner 1. und 2. Säule deine Kosten decken kannst, kannst du sie wieder kündigen.
  • Kosten: Die Kosten für eine reine Erwerbsunfähigkeitsversicherung sind wesentlich geringer als für eine gemischte Lebensversicherung.
  • Limitierte Leistung: Nur die Risikoleistung wird abgesichert, falls man nicht EU wird, ist das Geld weg wie z. B. bei einer Autoversicherung.
Reine Risiko­lebensversicherung
  • Flexibel: Sobald kein Risiko mehr besteht, z. B. die Kinder aus dem Haus oder die 2. Hypothek ist abbezahlt, kann man die Versicherung kündigen.
  • Kosten: Die Kosten für eine reine Risikolebensversicherung sind wesentlich geringer als für eine gemischte Lebensversicherung.
  • Begünstigung: In der reinen Risikolebensversicherung kannst du frei jemanden begünstigen, was gerade im Konkubinat vorteilhaft ist, da man so den*die Partner*in absichern kann.
  • Limitierte Leistung: Nur die Risikoleistung wird abgesichert, d. h. eine Kapitalauszahlung findet statt, sofern der Risikofall eingetroffen ist.
  • Steuern: Es fallen Kapitalleistungssteuern für den Überlebenden an bei der Auszahlung, dies ist unabhängig davon, ob man verheiratet oder im Konkubinat lebt und unabhängig ob es eine 3a oder 3b Versicherung ist.
Gemischte Lebensversicherung
(Sparen + Risikoleistung)
  • Prämienbefreiung: Die Prämienbefreiung ist für den ganzen Betrag, d. h. für den Sparbetrag und den Risikobetrag. Dies führt im Leistungsfall dazu, dass weiterhin die Versicherung bezahlt wird. Und somit zahlt dir die Versicherung deine Sparrate weiter. Wobei man dies auch beheben kann, indem man die Höhe einer reinen Erwerbsunfähigkeitsversicherung so definiert, dass man die Sparrate bedienen kann.
  • Steuern bei Verheirateten: Erbschaftssteuern werden auf den Rückkaufswert / Kapital fällig. In einer Ehe zahlst du i. d. R. keine Erbschaftssteuer, daher ist eine gemischte Lebensversicherung vorteilhaft im Vergleich zu einer reinen Risikolebensversicherung. Dies gilt nur für die 3b, denn Kapitalien aus der 3a sind immer mit einer Kapitalleistungssteuer zu versehen. Gleichzeitig kann man das Kapital auch in einem Depot ansparen und vererben, auf was Ehepartner auch keine Erbschaftssteuer zahlen.
  • Kosten: Die Kosten für eine gemischte Lebensversicherung werden häufig am Anfang abgerechnet, d. h. wer eine gemischte Lebensversicherung vorzeitig kündigt, hat sehr hohe Kosten generiert.
  • Steuern im Konkubinat: Man zahlt Erbschaftssteuern auf den Rückkaufswert / Kapital, was im Konkubinat nachteilig ist, wenn der*die Partner*in begünstigt ist. Dies gilt nur für eine 3b, denn eine 3a wird mit Kapitalleistungssteuern besteuert. In einer Ehe zahlt man i. d. R. keine Erbschaftssteuer, daher ist hier kein Nachteil.
 
 
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Wann braucht es eine Lebensversicherung?

In meinen Augen gibt es drei Fälle, in denen eine Lebensversicherung essentiell ist:

  1. Wenn du Kinder hast, die noch nicht volljährig sind

  2. Wenn du eine Immobilie gekauft hast und die Hypothek noch läuft

  3. Wenn dein Partner*in oder jemand anderes, z.B. deine Eltern stark von deinem Einkommen abhängig sind.

Bist du also eine Single-Frau ohne Kinder, brauchst du dich damit erstmal nicht zu befassen. Was bei dir wahrscheinlich relevanter ist, ist das Thema Erwerbsunfähigkeit . Dazu hier mehr.

Leider hält sich ein alter Mythos sehr wacker und deswegen möchte ich dir das hier nochmals mitgeben: Eine Lebensversicherung ist kein Produkt für deine Altersvorsorge - erst recht nicht für langfristigen Vermögensaufbau! 

Sie bildet einen Teil deiner persönlichen Absicherung, um für den Worst Case gewappnet zu sein, ist aber kein Baustein, der dir hilft, im Alter ein bequemes Leben zu führen.

Was gilt für Selbständige?

Als Selbständige gilt beim Thema Lebensversicherung dasselbe wie für Angestellte. Wenn du Kinder hast und / oder eine Hypothek, dann macht es Sinn, eine reine Risikolebensversicherung abzuschliessen, damit deine Nachkommen nicht in die Bredouille kommen.

Um dich gegen mögliche Versicherungslücken im Falle von Erwerbsausfall durch Unfall oder Krankheit abzusichern, kannst du freiwillig in die Pensionskasse einzahlen oder alternativ eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung in der 3a oder 3b abschliessen. Was besser ist, ist abhängig von deinem Lohn, deiner Branche und deinem Bedarf. Dies kann man im Rahmen einer Vorsorgeanalyse und Vorsorgeberatung klären.

Mehr zum Thema Vorsorge für Selbständige liest du hier!

Steuern & Vorsorge: Lebensversicherung in Säule 3a und 3b

Je nach Lebensmodell macht es Sinn, die Lebensversicherung in der Säule 3a oder 3b abzuschliessen:

  • Ehe: Erbschaftssteuern werden auf den Rückkaufswert / Kapital fällig. In einer Ehe zahlst du i.d.R. keine Erbschaftssteuer, daher ist eine gemischte Lebensversicherung im Vergleich zu einer reinen Risikolebensversicherung vorteilhaft (weil auf eine gemischte Lebensversicherung Kapitalleistungssteuern anfallen). Allerdings nur in der Säule 3b! Denn Auszahlungen aus der 3a fallen immer unter die Kapitalleistungssteuer. Gleichzeitig kannst du dein Kapital auch in einem Depot anlegen und dann ohne Erbschaftssteuer vererben. Darum macht es trotz der Kapitalleistungssteuer Sinn eine reine Risikolebensversicherung in der 3a abschliessen und das restliche Kapital in der 3a und im freien Vermögen zu vererben.

  • Konkubinat: In der 3a werden bei der Auszahlung Kapitalleistungssteuern fällig - abhängig davon, ob es eine gemischte oder reine Risikoversicherung ist. In der 3b auch, sofern es eine reine Risikolebensversicherung ist. Bei einer gemischten Lebensversicherung fallen auf den Rückkaufswert Erbschaftssteuern an, was meist höher ist im Vergleich zu Kapitalleistungssteuern. Daher empfiehlt es sich als Konkubinatspaar eine reine Risikolebensversicherung abzuschliessen, meist in der 3a. Zusätzlich kann man weitere 3a Gelder und freies Vermögen vererben, was allerdings auch mit der Erbschaftsteuer besteuert wird.

Generell gilt: Wenn du eine Versicherung abschliesst z.B. Erwerbsunfähigkeit (EU) oder reine Risikolebensversicherung, dann empfiehlt es sich meist dies in der 3a abzuschliessen.


Schauen wir uns die Wertentwicklung über die Jahre an:

 

Option 1: 3a und 3b

Der 3a-Maximalbetrag wird voll investiert in einem 3a Depot (z.B. finpension, VIAC), in der 3b wird die Erwerbsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen (Kosten liegen bei z.B. 1’000.- pro Jahr).

 

Option 2: Nur 3a

Die Erwerbsunfähigkeitsprämie (z.B. 1’000.- pro Jahr) reduziert den 3a-Maximalbetrag von CHF 7’258.- auf 6’258.- pro Jahr, welche komplett in das / die 3a Depot(s) fliessen. Zusätzlich werden CHF 1.000.- in einem Depot im freien Vermögen (ausserhalb der 3a) investiert.

In beiden Fällen gibst du CHF 8’258.- Franken pro Jahr aus: CHF 7’258.- in der 3a und 1’000.- im freien Vermögen. Daher fällt die Steuer beim Einzahlen gleich aus. 

Einziger Unterschied: Du zahlst bei Option 2 noch Vermögenssteuer auf deinen Depotwert sowie Einkommenssteuer auf Zinsen und Dividenden.

 

Das investierte Vermögen ist gleich hoch, da insgesamt CHF 7’258.- pro Jahr investiert werden.

Bei der Auszahlung sieht das Ganze anders aus. 

Bei Option 1 wird das komplett eingezahlte 3a Kapital versteuert.

In Option 2 eben nur Kapital, was mit CHF 6’258.- pro Jahr bespart wurde, somit ist das Gesamtkapital in der 3a auch niedriger, was sich positiv auf deine zu leistenden Kapitalleistungssteuern auswirkt.

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Du siehst also, rein steuerlich macht es mehr Sinn, die Lebensversicherung innerhalb deiner 3a abzuschliessen.

Fazit zur Lebensversicherung

Eine Lebensversicherung ist kein Produkt für jede Frau, aber in bestimmten Situationen unverzichtbar. Wenn du Kinder hast, eine Hypothek abzahlst oder dein*e Partner*in stark von deinem Einkommen abhängig ist, kann eine reine Risikolebensversicherung existenziell wichtig sein. Diese würde ich - in den meisten Fällen - innerhalb der 3a abschliessen.

Von gemischten Lebensversicherungen rate ich eher ab: Sie sind teuer, intransparent und eignen sich nicht für den langfristigen Vermögensaufbau. Für deine Altersvorsorge sind Säule 3a als Depot und Investitionen im freien Vermögen die bessere Wahl.

Wichtig ist (wie immer): Lass dich nicht von Marketing-Sprüchen blenden, sondern prüfe deine individuelle Situation. Vergleiche Anbieter, achte auf Vertragslaufzeit, Versicherungssumme und Kosten und sichere nur das ab, was wirklich nötig ist.

So stellst du sicher, dass deine Liebsten im Ernstfall geschützt sind, ohne dass du unnötig viel Geld in teure Produkte steckst.

FAQs zur Lebensversicherung Schweiz

Wie bestimme ich die richtige Versicherungssumme für meine Lebensversicherung?

Die Höhe der Versicherungssumme hängt davon ab, welche finanziellen Verpflichtungen du absichern möchtest. 

Beispiel: Bei einem Paar mit Kindern sollte man das aktuelle Budget nehmen und schauen, wie viele Hinterbliebenenleistungen aus der ersten und zweiten Säule kommen, wieviel Einkommen der Überlebende erhält. Diese Lücke gilt es abzusichern. Häufig rechnet man mit 70% vom derzeitigen Einkommen, welches abgesichert werden soll. Bei Paaren mit einem Elternteil, welches nicht arbeitet, sollte man mit 4’000,- pro Monat rechnen für zusätzliche Betreuung oder Haushaltshilfe. Die jährliche Lücke multipliziert mit den Jahren, bis die Kinder volljährig sind, ergibt sich die Versicherungssumme. 

Bei einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung rechnet man mit 90% vom jetzigen Lohn, was erzielt werden sollte aus der ersten und zweiten Säule. Bei Unfall ist dies meist gegeben, bei einer Krankheit meist nicht. Daher bedarf es meist für den Krankheitsfall eine zusätzliche Deckung mit einer Versicherung. 

Tipp: Rechne nicht zu knapp, lieber etwas höher absichern und später anpassen, wenn das Risiko sinkt.

Soll ich die Police in der Säule 3a oder 3b abschliessen?

Das hängt von deinem Lebensmodell ab:

  • 3a: Steuerlich attraktiver, da du die Prämien vom Einkommen abziehen kannst.

  • 3b: Flexibler und eignet sich oft für Verheiratete, da im Todesfall keine Erbschaftssteuer anfällt. Dies gilt aber nur für die gemischte Lebensversicherung, was kostentechnisch nicht attraktiv ist im Vergleich zu Investments mit einem Depot. Eine 3b empfehle ich in den wenigsten Fällen.

Wichtig: Prüfe immer beide Varianten in deiner persönlichen Situation (idealerweise mit einem Expert*in wie mir - zum kostenfreien Erstgespräch geht es hier) und berücksichtige dabei Steuern, Begünstigungen und Flexibilität.

Wie erkenne ich, welche Art von Lebensversicherung ich habe?

Todesfallleistung: Wenn das Kapital im Todesfall fest vertraglich festgehalten wurde, dann hast du in den meisten Fällen eine reine Risikolebensversicherung. Du hast bei Vertragsschluss angegeben, wie viel Geld du in deinem Todesfall an deine Hinterbliebenen weitergeben möchtest.

Erwerbsunfähigkeitsversicherung: Eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung erkennst du an der Formulierung “Monatliche Rente bei Erwerbsunfähigkeit infolge Krankheit oder/und Unfall-Fall”.

Prämienbefreiung: "Prämienbefreiung im Fall einer Erwerbsunfähigkeit" zeigt dir, ob du hier eine Prämienbefreiung integriert hast oder eben nicht (dann steht diese Formulierung nicht mit in der Police). Das bedeutet, dass du im Falle einer Erwerbsunfähigkeit nicht weiter in die Lebensversicherung einzahlen musst.

Gemischte Versicherung: Wenn du in deinem Vertrag einen Sparanteil bzw. eine gemischte Versicherung hast, dann wirst du  Formulierungen sehen wie “Todesfall abhängig vom eingezahlten Kapital” und “Kapital im Erlebensfall” oder “Kapital zum Rentenbeginn/Ende der Laufzeit”. Die gemischte Lebensversicherung siehst du meist in Kombination mit oder ohne den anderen Komponenten wie Prämienbefreiung, Erwerbsunfähigkeitsrente und Todesfallkapital. 

Auch solltest du anhand der Prämie sehen, was du genau für eine Versicherung hast bzw. mit welchen Komponenten, da diese in der Regel pro Komponente aufgeteilt werden.

Was passiert, wenn ich meine Lebensversicherung in der Schweiz kündige?

Bei einer Risikolebensversicherung endet der Schutz einfach und es gibt keine Rückzahlung. Bei einer gemischten Lebensversicherung bekommst du zwar den Rückkaufswert zurück, verlierst aber durch hohe Abschluss- und Verwaltungskosten oft viel Geld. Der Rückkaufswert sind die einbezahlten Prämien abzüglich der Risikoprämie und Kosten. Gleichzeitig lohnt es sich bei gemischten Versicherungen, die Sparkapitalien langfristig günstiger anzulegen, trotz des Verlustes. Falls du nur noch wenige Jahre hast, bis die Versicherung abläuft, kann es sein, dass es besser ist, die Versicherung nicht zu kündigen.

Auch solltest du eine Prämienfreistellung prüfen. Dies kann eine Option sein, wenn der Verlust hoch wäre und die Laufzeit noch kurz, dass du dann keine weiteren Prämien zahlst, aber das Kapital bis Ende der Laufzeit in der Versicherung belässt.

Fazit: Deshalb solltest du eine Kündigung gut prüfen und dir vorher Alternativen anschauen.

Kann ich mehrere Lebensversicherungen gleichzeitig haben?

Ja, in der Schweiz ist es möglich, mehrere Policen gleichzeitig abzuschliessen, z. B. eine Risikolebensversicherung für die Hypothek und eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Wichtig ist aber, dass du keine doppelte Absicherung zahlst, die du gar nicht brauchst. Vergleiche deshalb genau, welche Risiken bereits über die AHV, Pensionskasse und das UVG gedeckt sind. Die kann man mit einer Vorsorgeanalyse durch einen Vorsorge-Experten prüfen.

Clara Creitz

Hi, ich bin Clara - deine Expertin für Vorsorge und Investitionen. Als zertifizierte Finanzplanerin (CFP®) und Finanzcoach helfe ich dir, deine Finanzen in richtige Bahnen zu lenken – und damit mehr Gelassenheit in dein Leben zu bringen.

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