Die Top 10 Geld-Gewohnheiten

Viele nehmen sich vor, mehr Geld zu sparen, aber dann kommt das Leben dazwischen. Aus diesem Grund haben wir uns Studien der Psychologie angeschaut um hier Prinzipien abzuleiten wie man einfach bessere Finanzentscheidungen trifft.

#1 - Gib deinem Geld einen Namen

Das Gehirn möchte eine sofortige Belohnung, deswegen ist es häufig schwer, sich zurückzuhalten. Beispielsweise ist auch der Grund warum es so schwer ist zu Schokolade nein zu sagen, da der Zucker sofort dem Gehirn sagt „Yeah - Partymodus“. Statt hier mit Kraft und Disziplin dagegen anzugehen, kann man den Mechanismus auch zum Vorteil nutzen. Beispielsweise jedes mal, wenn man nicht ausgeht und deswegen 50,- spart, kann man dieses Geld tatsächlich auf das Sparkonto legen. Auch haben Studien gezeigt, dass es Personen viel einfacher fällt zu sparen, wenn man Sparkonten einen Namen gibt, z.B. Reisen oder Lederjacke, da eben sofort eine Belohnung eintrifft wenn das Konto wächst. 

#2 - Ziele aufschreiben

Wer seine Ziele aufschreibt, hat eine viel höhere Wahrscheinlichkeit, dass diese Realität wird. Studien haben gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit auf 43% steigt, wenn du deine Ziele aufschreibst. Dies kannst du auf einem schönen Blatt Papier machen. Ideal ist, wenn du deine Ziele regelmässig überprüfst, z.B. 1x im Monat.  Wie James Clear so schön sagte: “Professionals stick to the schedule and amateurs let life get in the way.”

#3 - Suche dir einen Money Buddy

Immer wieder wurde festgestellt, dass, wenn du deine Ziele aufschreibst und diese auch teilst, du ca. 70 % eher diese Ziele auch umsetzt. Deswegen suche dir eine Freundin, mit der du gemeinsam deine Finanzziele teilst und auch der du über deine Erfolge Bericht erstattest. Das hilft, sich wie beim Sport gegenseitig zu motivieren, aber auch, dass man sich nicht schlecht fühlen muss, wenn man mal nicht Geld für z.B. das Restaurant ausgeben will, sondern einfach zusammen kocht. Wenn du jetzt auch noch eine Freundin hast, die besonders gut ist mit Geld, dann frag sie doch nach ihren Tipps & Tricks.

#4 - Stärken nutzen

Wähle eine Strategie, die zu dir passt. Zum Beispiel, wenn du gerne Excel-Tabellen führst, dann ist es einfacher ein Haushaltsbuch langfristig zu nutzen und hier deine Erfolge zu sehen. Wenn du allerdings das Gegenteil bist, dann wird dir das sehr schwer fallen und gibst dann schnell auf. Wenn du dich dazu zwingst, dann bekommt das Ganze einen schwerfälligen und negativen Charakter. In diesem Fall ist es vielleicht einfacher für dich, einfach jeden Monat einen bestimmten Betrag automatisch auf dein Sparkonto zu überweisen. Daher finde heraus, was deine Stärken & Schwächen sind und passe dein Geldverhalten daran an. Du wirst viel motivierten sein, wenn dein Finanzverhalten deinem natürlichen Verhalten entspricht. Mehr dazu im Artikel zu Geld-Persönlichkeiten.

# 5 - Auslöser vermeiden

Wenn du auf dem Weg zur Arbeit keinen Kaffee mehr kaufen magst, dann gehe einen anderen Weg, damit du eben nicht beim Bäcker vorbei läufst, der jedes Mal ein Auslöser ist, den Kaffee zu kaufen. James Clear, Autor des Buches „Atomic Habits“, nennt es einen Trigger aus dem Weg zu gehen. Denn wenn ich weiss, dass Kaffee immer ein Auslöser für das rauchen einer Zigarette ist und keinen Kaffee trinken mir einfacher fällt als auf eine Zigarette zu verzichten, dann starte ich doch besser damit.

# 6 - Verknüpfe Gewohnheiten

James Clear spricht auch vom sogenannten Habit Stacking. Ähnlich wie beim Trigger vermeiden, ist die Idee, dass du eine gute Gewohnheit nimmst, also z.B. etwas was dir einfach fällt oder was automatisch passiert und verlinkst es mit neuen Gewohnheiten.

Beispiel: Wenn du den Kaffee auf dem Weg zur Arbeit beim Bäcker vermeiden willst.  Dann nutze eine andere Gewohnheit wie z.B. Wasser am Morgen trinken und nehme dies zum Anlass, deinen Kaffee selber zu machen und mitzunehmen. Wichtig ist, dass eine gute Gewohnheit regelmässig stattfindet. Am Anfang benötigst du eine Gedankenstütze wie einen kleinen Zettel, aber über die Zeit wird auch das selber Kaffee kochen zur Gewohnheit. Bei den Finanzen ist es ähnlich, nutze eine geliebte Gewohnheit wie z.B. Musik hören oder Netflix schauen und verknüpfe es mit neuen Gewohnheiten, wie z.B. deine Finanzziele überprüfen.

# 7 - Vermeide Aufwand & Widerstand

Alles was uns schwerfällt, machen wir nicht langfristig. Daher nehmen wir uns vor, zum Sport zu gehen Anfang des Jahres und spätestens nach 1 Monat sind wir nicht mehr so motiviert. Warum? Wir lieben den Weg des geringsten Widerstandes - wie Wasser :).

Doch das führt eben dazu, dass wir jedes Mal den inneren Schweinehund überlisten müssen, um unsere Ziele anzugehen. Was dagegen hilft? Suche dir Wege, die für dich nicht aufwändig sind. Zum Beispiel spare und investiere automatisiert durch einen Sparplan. Oder auch wenn es dir schwer fällt, einen Haushaltsplan zu machen, dann reduziere, was für dich aufwändig ist, um es anzugehen. Atomic Habits bringt das Beispiel, wenn es dir schwer fällt zum Sport zu gehen, dann fange mit 5 Minuten an und bleibe dabei für eine Weile. Erst nach 2-3 Wochen gehst du  10 Minuten laufen und so weiter. Somit motivierst du deinen inneren Schweinehund.

# 8 - Vermeide Ausverkäufe

Wer zu einem Ausverkauf geht, denkt meistens, dass sie ein Schnäppchen machen. Meistens läuft es darauf hinaus, dass man Dinge kauft, die man nicht braucht. Warum? Weil wir sofort ein Erfolgserlebnis haben wollen, denken wir, wir haben den Deal des Lebens gemacht. Es macht durchaus Sinn, wenn man etwas Teures länger schon kaufen wollte und es im Sale günstiger ist, es dann zu kaufen. Meistens bleibt es nur nicht dabei:)

# 9 - Keine Karten

Studien haben gezeigt, dass wer eine Kreditkarte o.ä. benutzt ca. 17% mehr ausgibt im Vergleich zu einem Barkauf. Warum? Psychologisch tut es weh das Geld wegzugeben, bei einer Karte gibt man diese weg, aber erhält diese sofort zurück. Daher schmerzen uns die Bareinkäufe mehr. Eine super Strategie für das Sparen ist die sogenannte „Umschlag“-Methode. Hier füllt man am Anfang des Monats pro Kostenblock einen Umschlag mit so viel Geld wie dafür budgetiert werden soll. Dann teilt man das Geld durch 30 Tage, um eine Idee zu erhalten, wie viel man pro Tag ausgeben kann. Wenn man nun einkaufen geht, nimmt man Geld entsprechend nur aus dem Umschlag und notiert vorne, wann man wie viel dafür ausgegeben hat. Dies funktioniert natürlich nur, wenn dies auch für dich weniger kompliziert ist, wie eine andere Methode, z.B. Haushaltsbuch.

# 10 - Entscheide vorher was du mit dem Geld machst

Das Common Cents Lab ist eine Einrichtung, die sich mit vielen Experimenten um das Thema Geld beschäftigt. Eines ihrer Ziele ist es herauszufinden, wann Menschen bessere Finanzentscheidungen treffen. Eines ihrer Experimente zeigte, dass wenn Menschen vorher entscheiden, was sie mit ihrem Geld machen, sie es auch eher tun. 

Beispiel: Du erhältst deinen Bonus, gibst ihn aus und sparst ca. 10%. Fragt man sich nun eine Woche vorher, was du mit dem Geld machst, sparst in der Regel min. 15% des Bonuses. Warum? Weil du dich vorher dazu verpflichtet hast, das hat viel mit Zielen zu tun. Daher hier die Frage, was machst du mit deinem nächsten Bonus, deiner Gehaltserhöhung oder einer Steuerrückzahlung?:)

Zusammenfassung:

Viele kleine Dinge machen einen großen Unterschied, so zumindest die Theorie. Insgesamt kann man sagen, wer weiss welche Stärken & Schwächen er oder sie hat, lernt dann besser damit umzugehen. 

Wer mehr wissen will, sind hier meine Buchtipps:

  • Atomic Habit - James Clear

  • Erst denken, dann zahlen. Die Psychologie des Geldes und wie wir sie nutzen können - Claudia Hammond

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